Lesbarkeitsindex

Deine Website muss nicht nur auffindbar sein, sondern auch lesbar. Sprich, nutzbar für den User. Womit Du Leser verlierst? Lange Wörter, Fremdbegriffe, Schachtelsätze, endlose Textblöcke. Worüber Du Dich freust, wenn Du selber googelst? Auf einer Website zu landen, die Dir alle Informationen übersichtlich gegliedert und schon beim „Überfliegen“ verständlich anbietet. Und deren Text Du sofort verstehst. Ohne Dich anstrengen zu müssen.

Lesbarkeitsindex – So verbesserst Du ihn

Gute Lesbarkeit heißt also leichte Verständlichkeit. Gehört sie zur Suchmaschinenoptimierung? Offiziell nein, de facto aber ja. Google schweigt dazu – bisher. Bekannt gemacht haben die Kalifornier nur die Onpage SEO-Ranking-Faktoren wie Keywords, Überschriften (markiert mit H1-, H2- etc. Tags) sowie externe Verlinkungen, SEO Titles und Grafiken. Vermutlich wendet Google aber auch eine Lesbarkeits-Indizierung an, welcher das interne Ranking beeinflusst. Denn Seiten mit guten Index-Werten ranken erfahrungsgemäß besser, es wird deshalb vom sogennatnen Lesbarkeitsindex gesprochen.

Was genau ist der Lesbarkeitsindex?

Ein Lesbarkeitsindex ist eine mathematische Formel. Mathematik und Verständlichkeit? Kein Widerspruch. Obwohl: Einer unserer Texter und Wortakrobaten wäre am Pflichtfach Mathe im Abitur fast gescheitert. Nicht nur er fragte sich verwundert: Hat Mathematik etwas mit Verständlichkeit und guter Schreibe zu tun? Stehen sie nicht zueinander wie „Fisch und Fahrrad“?

Die Lösung ist ganz einfach. Faktoren wie Satz- oder Wortlänge lassen sich in Zahlen gut darstellen. Und somit lässt sich auch ein wichtiges Kriterium der Verständlichkeit in etwa messen.

Warum ist der Lesbarkeitsindex so wichtig?

Es gibt das schöne deutsche Wort selbstverständlich. Es versteht sich von selbst, dass leicht lesbare Texte die Verweildauer erhöhen und die User-Experience steigern, um so die Absprungrate auf der Webseite zur verringern. Vom Moment, in dem die User Deine Webseite geöffnet haben, möchten sie den Eindruck gewinnen: Mit dem Inhalt komme ich klar. Der führt mich schnell zum Ziel. Zum recherchierten Wissen. Zum gewünschten Produkt beim Shopping. Schreckt Dein Text den User ab, klickt er weg.

Die Suchmaschinen zählen nicht nur die Zahl Deiner Besucher. Sie registrieren auch die Verweildauer. Die Verweildauer heißt im SEO-Jargon Bounce Rate, was eigentlich „Absprung-Rate“ bedeutet. Je höher Deine Bounce Rate, desto tiefer wird Deine Seite ins Web-All gerankt.

Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.

Henry Ford

Wie verbessere ich meinen Readability Score?

Readability Score ist nichts anderes als Lesbarkeitsindex. Wir verwenden beide Begriffe als Keywords, um mit diesem Beitrag besser zu ranken. Google berechnet und bewertet Texte auch nach Synonymen der Haupt-Keywords als themenrelevant. Aber das nur nebenbei.

Es gibt drei geläufige Methoden, einen Lesbarkeitsindex zu ermitteln:

  • Flesch-Reading-Ease-Index (FRE)
  • Flesch-Kincaid-Grade-Level
  • Gunning-Fog-Index

Der Flesch-Reading-Ease-Index wurde vom US-Amerikaner Rudolf Flesch entwickelt. Er hat sich als der Klassiker zur Lesbarkeits-Indexierung etabliert. Der FRE ist eine Formel, die zwei Kennzahlen einbezieht: die durchschnittliche Länge der Sätze (ASL, average sentence length) und die durchschnittliche Silben-Anzahl pro Wort (ASW, average number of syllables per word).

Für unsere Sprache wurde die Formel des US-Wissenschaftlers angepasst: Im Deutschen bilden wir längere Wörter und Sätze als in einem durchschnittlichen englischen Text.

Die FRE-Formel für Deutsch lautet:

180 minus ASL minus 58,5 mal ASW

Je höher der daraus errechnete Wert, desto besser verständlich Text dürfte der Text ausfallen. Die Ergebnisse werden wie folgt eingeordnet:

  • 0-30 = ein sehr schwer zu lesender Text. Textart: z.B. Doktorarbeit. Zielgruppe: Akademiker, hoher Bildungsgrad
  • 40-60 mittel-gut lesbarer Text. Z.B. Zeitungsartikel oder Romane
  • 60-70 gut lesbarer Text, verständlich für 13-15-jährige Schüler
  • 70-80, sehr gut lesbarer Text, z.B. für Anleitungen oder Werbung
  • 80-90 leicht lesbarer Text
  • 90-100 sehr leicht lesbarer Text, auch für 10-12-Jährige ansprechend

Ein Beispiel für einen leicht lesbaren Text:

Sizilien ist eine Insel im Mittelmeer. Sie gehört zum Süden von Italien. Die Urlauber lieben die Insel. Hier scheint oft die Sonne: an über 300 Tagen im Jahr.

Das Flesch-Ergebnis: 67.

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Marketingtexte

Für Marketingtexte gilt: Je höher der Wert, desto einprägsamer die Texte. Empfohlen ist ein Indexwert von 60-70, für Onlinetexte oft sogar mehr. Arbeitest Du mit Content Management-Systemen, kurz CMS? Für das CMS WordPress gibt es das Yoast-SEO-Plugin. Es empfiehlt ab einem Wert von unter 60, die Sätze kürzer zu formulieren.

Wir erstellen die Texte für unsere Kunden mit dem Content-System Searchmetrics. Den „Sizilien-Absatz“ bewertet es mit 8 von 10 Lesbarkeits-Punkten als einfach.

Wir sind uns mit den meisten SEO-Experten einig: Google verwendet den Flesch-Reading-Ease-Index oder zumindest eine ähnliche Methode. Da Seiten mit höheren Werten nachweislich besser ranken, gehen wir davon aus: Die Crawler-Roboter, die das Internet unermüdlich „durchwühlen“, wenden auch diese Art von Mathematik an!

Der Flesch-Kincaid-Grade-Level

Dieses Verfahren basiert auch auf Rudolf Flesch. Es wendet ähnliche Kriterien an, doch es legt mehr Gewicht auf die Satzlänge und unterscheidet stärker nach Altersgruppen. Das Microsoft-Office-Paket verwendet diese Methode.

Der Gunning-Fog-Index

Dieser Index wertet andere Kennzahlen aus. Es berechnet unter anderem die Zahl komplexer Wörter mit drei oder mehr Silben ein. Der Index wurde vor allem für die Kommunikation im Management entwickelt.

Am Online Marketing arbeitet das Team von Kundenwachstum bestehend aus Christian.
Am Online Marketing arbeitet das Team von Kundenwachstum bestehend aus Christian.
Christian Seigwasser

Online-Marketing sollte für die Zielgruppe so anziehend sein, dass diese das werbende Unternehmen unbedingt kennenlernen wollen.

Hilfreiche Tipps auf einem Blick

Hierfür ziehen wir noch ein weiteres Verfahren zur Verbesserung der Lesbarkeit heran: das sogenannte Hamburger Verständlichkeitsmodell. Hier die wichtigsten Regeln:

  • Vermeide wo immer möglich Fremdwörter, Fachwörter und Abkürzungen
  • Schreibe kurze Sätze (durchschnittlich maximal 13 Wörter)
  • Verwende kurze Wörter
  • Setze das Wesentliche an den Satzanfang (z.B. Haupt-Keyword plus Verb)
  • Führe pro Satz nur ein Gedanke aus
  • Schreibe kurze Absätze mit maximal 90 Wörtern
  • Beschränke Deine Kapitel auf maximal 300 Wörter unter einer Unterüberschrift und setze das Wichtigste an den Textanfang
  • Schreibe prägnant für Deine Leser. Setze viele Verben ein und nutze eine möglichst bildhafte Sprache
  • Verwende Aktiv-Formulierungen statt Nomina (Beispiel: statt „Die Überschreitung der Grenze ist Fußgängern verboten“ lieber: „Es ist verboten, die Grenze zu Fuß zu überschreiten“)
  • Binde Bilder und Grafiken ein. Sie vermitteln Mehrwert („Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte“). Übrigens: Google honoriert multimedialen Content im Ranking
  • Schmücke Online-Texte maßvoll mit Signal- bzw. Reizwörtern wie leicht, schnell, günstig, top oder super, ohne zu übertreiben (Glaubwürdigkeit)
  • Reduziere oder vermeide lange Sätze, Fachbegriffe, Abkürzungen, Passiv-Konstruktionen, Füllwörter und Modalverben wie können, werden, sollen oder müssen

Tools, die Dir helfen, Deinen Readability Score zu verbessern

Um die Lesbarkeit Deiner Texte zu optimieren, brauchst Du weder den Taschenrechner noch eine teure Software. Zwar sind Systeme wie unser Searchmetrics-Tool wertvolle Hilfen. Prüfen kannst Du Deine bestehenden Texte aber zunächst einfach online.

Ein paar Tipps:

  • Den Onlinetest mit dem Flesch-Reading-Ease-Index gibt es auf fleschindex.de
  • Das Textüberprüfungs-Tool Perrymarschall nutz den Flesch-Kincaid-Index
  • Zum Gunning-Fog-Index gibt es eine eigene Website für kostenlose Tests

Achtung: Diese Tests liefern keine fehlerfreien Ergebnisse. Oft entstehen Störungen schon durch die deutschen Umlaute. Dennoch kannst Du die Lesbarkeit grob einschätzen.

  • Das Tool Presseanzeiger ist für PR-Texte entwickelt worden, aber auch für die Suchmaschinenoptimierung interessant. Es bewertet die Texte nach Faktoren wie Satzstruktur, Überschriften und Sachlichkeit.
  • Das Tool Wortliga wendet das Hamburger Verständlichkeitsmodell an. Damit spürt es in den Texten Passivsätze, Perfekt-Formen, unpersönliche Sprache, Abkürzungen, Füllwörter, Nominal-Stil statt Aktivierungen und vieles mehr auf. Es überprüft den Inhalt zudem nach dem Haupt-Keyword, aber erkennt keine Flexionen.
  • Ein weiterer Tipp: Das Leichte-Sprache-Tool auf languagetool.org.

Bedenke, dass zum Beispiel auch Kinder Deine Leser und Konsumenten sein können. Sie surfen online und bestimmen über die Ausgaben ihrer Eltern mit. Doch ganz gleich, welche Leser-Zielgruppe Du bedienst: Je lesbarer Deine Texte sind, desto erfolgreicher ist Dein Auftritt.

Detaillierte Auswertung und direkte Optimierungs-
vorschläge, komplett kostenlos und unverbindlich.

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Fazit

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