Tote Landingpages und das Website-Ranking

Wer viel durchs Netz surft, bemerkt sie vielleicht ab und an – die verlorenen Seiten im Google-Universum. Dabei kann es sich um verschiedene Websites handeln: stillgelegte Blogs, alte Unternehmenswebsites oder Landingpages, die einst Produkte promoteten, die inzwischen lange vergriffen sind. Aber ist es wirklich so schlimm, wenn diese nicht mehr bespielt werden? Das schauen wir uns in diesem Beitrag genauer an!

Unmut bei den Usern

Stell Dir vor, Du bist online auf der Suche nach einem Produkt und findest dabei genau die Website, nach der Du gesucht hast – Jackpot! Doch das Produkt ist dort gar nicht mehr verfügbar? Wie ärgerlich! Da ist es nicht verwunderlich und vollkommen naheliegend, dass Du die Seite schnell wieder verlässt und andere Websites aufsuchst.

Das Stichwort bei solchen Landingpages lautet hier also: Absprungrate. Sie misst die Anzahl der einmaligen Websitebesuche. Das sind jene User, die eine Website nur einmalig besucht haben, ohne weitere Unterseiten genutzt zu haben. Selbst, wenn die Seite zuvor einen guten Page Rank hatte, bringen Dir diese einmaligen Besuche als Website-Betreiber nicht viel. Denn eine hohe Bounce Rate, wie die Absprungrate auch genannt wird, signalisiert, dass die Seite ihren Zweck nicht mehr erfüllt. Verzichte auf solche Webseiten, damit sie von Google nicht mehr indexiert werden oder viel besser: Schaffe Alternativen. Wie Dir das gelingt, erfährst Du in diesem Beitrag.

Hochwertige Landingpages

Ziele, die Du als Website-Betreiber mit Deinem Onlineauftritt verfolgst, gibt es viele. Oft stehen die Conversions im Mittelpunkt, denn je mehr Kontakte Du über Deine Website generierst, desto besser ist das für Dein Geschäft. Allerdings generierst Du Conversions nur, wenn Deine Inhalte Deine User auch überzeugen. Deshalb ist es besonders wichtig, auch andere Ziele zur Priorität zu machen.

Erhöhe die Anzahl der Downloads auf Deiner Website, indem Du hochwertigen Content bereitstellst. Alternativ kannst Du Deine Website auch nutzen, um das Bewusstsein für Deine Marke zu erhöhen. Sobald Dein Unternehmen in den Köpfen Deiner Zielgruppe angekommen ist, steigen auch die Chancen für weitere Kontaktanfragen. Deine Website ist Dein Marketing-Instrument, welches Du für Deine persönlichen Ziele einsetzen kannst. Stillgelegte Karteileichen, also Landigpages, die brachliegen, schrecken potenzielle Interessenten und vor allem Google allerdings eher ab. Deshalb solltest Du diese unbedingt ausfindig machen.

Auch der PageRank wird häufig als Argument angeführt, um solche Landingpages zu halten. Dieser lässt sich als solcher aber gar nicht genau messen. Darüber hatten wir Dich schon in unserem letzten Beitrag informiert. Ein weiteres Manko dieser „toten“ Produktseiten sind die Links. Wenn wir ehrlich sind, sind hochwertige Links auf diesen Seiten eher weniger zu finden. Schließlich geht es darum, Dein Produkt zu verkaufen – wieso also eine Empfehlung aussprechen, die zum Verlassen der Seite führen könnte?

404-Fehlerseiten

Fassen wir es mal zusammen: Schlechter PageRank oder zumindest einer, der sich schlecht messen lässt, wertlose Inhalte für User und keine hochwertigen Verlinkungen. Da verwundert es nicht, dass Google diese Seiten als Soft-404-Fehlerseiten einstuft. Denn sie sind nicht nur bei Deinen Usern sehr unbeliebt, sondern vor allem auch bei den Suchmaschinen. Doch was bedeutet das für Dich als Website-Betreiber? Im Folgenden gehen wir auf ein paar Fragen dazu ein.

Zunächst werden die Webseiten weiterhin gecrawlt, solange seitens des Website-Betreibers nichts anderes veranlasst wurde. Doch Google hat noch weitere Kniffe abseits des klassischen Crawls parat. So wurde die Voice Search kontinuierlich so weiterentwickelt, dass der Konzern inzwischen bestimmte Begriffe herausfiltern kann. Bei Begriffen wie „ausverkauft“, „aktuell nicht verfügbar“ oder „nicht lieferbar“ erkennt der Konzern, dass Handlungsbedarf besteht. Wenn Du auch herausfinden möchtest, ob es auf Deiner Website Webseiten mit Gefahrenpotential gibt, kann der Blick in die Search Console helfen. Dort zeigt Google teilweise auch gefährdete Seiten an.

Was heißt eigentlich gefährdet? Sicher gibt es zahlreiche Gründe, warum von einer Seite Gefahr ausgeht. Wir konzentrieren uns in diesem Beitrag allerdings auf jene, die durch brachliegende Seiten entstehen. Wie bereits erwähnt, steigt durch unrelevante Seiten die Absprungrate rasant an. Die CTR sinkt und Google stuft die Website als nicht oder wenig relevant ein. Die Folge? Auch das Ranking wird beeinträchtigt.

Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass Google so nutzerfreundlich wie möglich agieren möchte. Je beliebter eine Seite bei Usern ist, desto bessere SEO-Signale sendet sie an die Suchmaschinen und die Ranking-Position wird verbessert.

Vor allem bestimmen Trends das Kaufverhalten und die Interessen von Käufern. Deshalb sind auch Google Rankings meist sehr variabel, denn die Nachfrage bestimmt den Markt oder in diesem Fall die Suchanfragen die SERPs.

Ob diese Landingpages tatsächlich Schaden für Deine Website anrichten, hängt vom Umfang Deiner Website ab. Generell gilt: Je mehr schädliche Landingpages auf einer Website, desto gefährlicher sind sie für die Website. Während große Websites mit mehreren tausenden Seiten wohl wenig Auswirkungen spüren, können die Folgen für kleine, mittelständische Unternehmer allerdings drastisch sein. Denn diese Websites sind meist deutlich überschaubarer als große Konzernpages. Wie kannst Du Dich vor solchen Seiten schützen? Mit regelmäßigen Analysen und einem Website Check. Auf diese Weise kannst Du das Optimierungspotential Deiner Website ermitteln und feststellen, wo Du aktiv werden solltest, um Deine Website zu verbessern.

Insbesondere als Inhaber einer Website mit großer Produktdatenbank solltest Du Wert auf regelmäßige technische Audits legen, um solche fehlerhaften Seiten zu vermeiden. Diese bieten Dir auch die Chance, herauszufinden, wie Google Deine Seiten crawlt. Das kann beispielsweise helfen, um veraltete Landingpages zu entdecken, da diese in der Regel länger gecrawlt werden.

Brachliegende Seiten „umsiedeln“

Als Website-Betreiber hast Du eventuell trotzdem einige Webseiten, die Du nicht missen möchtest. Alte Foren, in denen wichtige Threads beantwortet wurden, wären ein Beispiel. Möglicherweise ergänzen sie Deine FAQs auf wertvolle Weise, sodass ein Verzicht für Dich nicht in Frage kommt? Dann solltest Du dafür sorgen, dieses auf einer anderen Domain laufen zu lassen. Damit Du dennoch davon profitieren kannst, sollte eine 301-Weiterleitung mit dem Hinweis, dass die Seite dauerhaft verlegt wurde, eingerichtet werden. Ebenso hast Du die Option, auf der alten URL eine 404-Meldung einzublenden, damit Google weiß, dass diese Inhalte nicht mehr Bestandteil des Crawls sein sollen.

Aber, Achtung: Für Produktseiten gelten diese Tipps nicht. Fügst Du eine 301-Weiterleitung auf einer Landingpage eines ausverkauften Artikels ein, wirkt sich das negativ auf die Nutzerzufriedenheit aus. Die Alternative? Greife stattdessen lieber auf http-Statuscodes zurück: 404 Not Found oder 410 Gone eignen sich hierfür. Damit kommunizierst Du den Suchmaschinen, dass auf der Seite etwas nicht mehr vorrätig ist. Gleichzeitig kannst Du aber weiterhin mit Deinen restlichen Webseiten punkten.

Optimiere Deine 404-Weiterleitungen

Viele Website-Betreiber sträuben sich davor, diese Weiterleitungen einzurichten. Denn oft können auch sie die Ursache für höhere Absprungraten sein. Dafür gibt es allerdings einen Tipp: Wieso sollte eine 404-Meldung lediglich auf einen Fehler hinweisen? Wieso nicht einfach weiteren Content in die Meldung einpflegen? Die Rede ist hier von smarten Fehlerseiten. Ergänze die Fehlermeldung einfach durch weitere Elemente.

Extras für 404-Seiten

  • Vorschläge für Produktalternativen
  • Interne Links zu relevanten Seiten
  • Weiterleitung auf die vorher besuchte Seite
  • Suchfunktion anbieten

Auf diese Weise kannst Du Deine User weiter durch den Conversion Funnel leiten und auf Deiner Seite navigieren. Folglich sinkt die Absprungrate und die Chance auf Conversions erhöht sich. Aus SEO-Sicht haben diese Meldungen keinen Einfluss auf Dein Ranking, solange Du die richtigen Status-Codes angibst. Zugleich verbessert sich aber auch die Nutzerzufriedenheit stark. Und je glücklicher die User sind, desto besser schätzt auch Google Deine Website ein. Damit das so bleibt, solltest Du Deine optimierten 404-Pages auf jeden Fall in der robots.txt berücksichtigen, damit sie auch gecrawlt werden.

Fazit: Auf den Statuscode kommt es an

Wenn Du Dich dazu entschließt, Deine 404-Pages zu optimieren, können sie die Nutzerzufriedenheit verbessern. Auf das Ranking haben sie allerdings keinen Einfluss, solange Du passende http-Codes nutzt. Der richtige Statuscode ist hierbei entscheidend. Denn es spielt keine Rolle, wie viele 404-Pages (Seiten mit dem Statuscode 404 Not Found oder 410 Gone) auf Deiner Website zu finden sind. Häufen sich allerdings Fehlerseiten mit einem 200-OK-Satuscode, können sie das Ranking Deiner Website negativ beeinflussen, sodass Du sogar in den SERPs nach unten rutschst.

Achte außerdem darauf, dass Du Deine Webseiten allgemein ausrichtest. Auf diese Weise kannst Du von ihnen auch profitieren, sobald einzelne Inhalte an Aktualität verloren haben. Ein weiterer Pluspunkt: der Aufwand, den Du für die Erstellung und Pflege dieser Seite erstellt hast, war nicht völlig umsonst. Plane Deine Landingpages daher immer mit etwas Weitsicht, um Probleme zu vermeiden, die durch brachliegende Seiten entstehen können.

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