Stoppworte für KMU-Websites – Fluch oder Segen?

Sind Stoppwortlisten noch zeitgemäß und worauf sollten KMUs bei der Texterstellung achten? Das und mehr erfährst Du in diesem Beitrag!

Stoppworte – Fluch oder Segen?

Schon seit einigen Jahren sind Stoppworte relevant, wenn es um suchmaschinenoptimierte Texte geht. Aber ist das eigentlich noch zeitgemäß, einen Text extra nur für Suchmaschinen zu optimieren? Nur bedingt. Denn spätestens seit dem Helpful Content Update (August 2022) macht Google seine Ankündigungen wahr und verschiebt die Prioritäten bei der Content-Erstellung. Welche das sind und was das für Dich als Website-Betreiber bedeutet, erfährst Du in diesem Beitrag.

Was sind Stoppworte?

Bevor es ans Eingemachte geht, erstmal Butter bei die Fische: Was sind eigentlich Stoppworte und wie haben sie bisher SEO Texte beeinflusst? Wenn Du selbst SEO Texte schreibst oder welche beauftragst, weißt Du, dass Keywords eine große Rolle dabei spielen. Bei der Wahl dieser Keywords kommt es oft vor, dass bestimmte „Füllworte“ vermieden werden. Was ist damit gemeint?

Du möchtest auf Deiner Website beispielsweise über Deine Dienstleistungen als Friseur in Bremen berichten und eine Keyword-Recherche hat ergeben, dass es dafür auch ein gutes Suchvolumen gibt. „Jackpot“ – hast Du Dir vielleicht bisher gedacht. Aber mal ganz ehrlich, sieht das wirklich so gut aus, wenn Du Sätze wie

„Als Ihr Friseur Bremen wissen wir genau, welche Pflegemittel die besten für Ihre Haare sind“

auf Deiner Website findest? Wäre es nicht viel besser, wenn Du stattdessen schreibst

„Als Ihr Friseur in Bremen wissen wir genau, welche Pflegemittel die besten für Ihre Haare sind“

Du merkst, der einzige Unterschied bei diesen beiden Satzkonstruktionen ist das Wort „in“. Doch genau das kann den entscheidenden Unterschied für Deinen User machen. Denn dieser Satz ist semantisch sinnvoll und ansprechend für Menschen. Und das ist genau das, worauf es bei „people-first-content“ ankommt: auf Menschen.

Für Website-Texter ist also ein Umdenken angesagt. Denn was bisher als gängige Praxis galt, kann nun der Vergangenheit angehören. Statt ganze Stoppwortlisten zu studieren, um einzelne Worte gekonnt zu vermeiden, solltest Du indessen die Worte wählen, die Deine Zielgruppe braucht. Grund dafür ist das Helpful Content Update aus dem August 2022.

Was ist das Helpful Content Update?

Du fragst Dich, was es mit dem Helpful Content Update auf sich hat? Das ist eine Aktualisierung von Google, welche ein erster Ansatz dafür ist, dass die Intentionen, die der Konzern seit Jahren verfolgt, wahr werden: Nutzerorientierter Content hat oberste Priorität. Will heißen? Das Update stellt ein seitenweites Signal für das Ranking her. Dadurch steigt die Relevanz von hilfreichen Unique Content für Nutzer, der einen echten Mehrwert bietet.

Beiträge, die tatsächlich einen Nutzen bieten, werden fortan also besser bewertet. Logisch, oder? Denn Google möchte ja, dass User zufrieden sind mit dem Content, den sie in der Suchmaschine finden. Ebenso wirken sich Inhalte minderwertiger Qualität auch entsprechend auf das Ranking aus, um in den Suchergebnissen Platz zu schaffen für Beiträge, die wirklich relevant sind – So einmal aus Googles Perspektive betrachtet. Ein kleiner Hinweis daher: Alte Beiträge, die keinen Mehrwert bieten, zu löschen, kann helfen.

Wie setzt Google diese Bewertung von Content um?

Hierbei kommt das Machine Learning beziehungsweise Natural Language Processing zum Einsatz, wie wir es Euch bereits in diesem Beitrag auf unserer Seite erklärt haben. Google nutzt demnach auch Klassifizierungen, um Inhalte zu bewerten. Hast Du nun Beiträge, die nicht hilfreich sind, von Deiner Website entfernt, kann es einige Monate dauern, bis Google dies erkennt. Erst dann kannst Du Veränderungen Deines Rankings bemerken. Bisher sind die Updates hauptsächlich für englischsprachige Inhalte relevant – aber auch in deutscher Sprache sollen sie folgen.

Was kannst Du als Content-Creator tun, um Helpful Content zu generieren?

Du beschäftigst Dich selbst viel damit, Content für Dein Unternehmen zu erstellen oder beauftragst diesen bei Dienstleistern und möchtest wissen, worauf es zu achten gilt? Dann haben wir Dir hier die wichtigsten Faktoren zusammengestellt. Zuerst einmal das wichtigste Kriterium: Konzentriere Dich auf das, was Menschen lesen wollen und optimiere Deine Text nicht nur für Suchmaschinen, sondern in erster Linie für Menschen. Genauer gesagt: Schreibe hilfreichen Content für Deine Zielgruppe! So empfiehlt es auch Google Guru John Müller.

Schaue Dir auf der KUNDENWACHSTUM.de Website den Kommentar zum Thema Marketing von John Müller an.

Was versteht man unter Helpful Content?

Gibt es bestimmte Fragen, die Deine Kunden in einem Beratungsgespräch immer wieder stellen? Wenden sich Deine Geschäftspartner an Dich, um von Deiner Expertise zu profitieren oder teilst Du Dein Wissen vielleicht bereits selbst auf Veranstaltungen? Hast Du Auszubildende, denen Du bestimmte Themen immer wieder nahebringst, weil sie für Deine Nische so wichtig sind? Dann bring genau diese Themen in das Internet. Lass Google User ebenso von Deinen Erfahrungen und Deiner Expertise profitieren wie Deine Kunden.

Wenn Du Dich darauf fokussierst, für genau diese Menschen zu schreiben, wird es Dir leicht fallen, zufriedenstellende Text zu verfassen. Schreibe so, dass Deine User tatsächlich einen Mehrwert erfahren und beim Besuchen Deiner Website einen Aha-Effekt erleben. Wie machst Du das am Besten? Hier sind ein paar Tipps:

Noch bevor Du mit dem Schreiben Deines Textes beginnst, solltest Du bestimmen, an wen sich der Text richtet, auf welches Thema Du den Fokus legst und welchen Mehrwert Dein Text bieten soll. Beantworte am besten noch vor dem Schreiben folgende Fragen:

  • Wer: Für welche Zielgruppe sind Deine Texte?
  • Was: Gibt es Schmerzpunkte, die Deine Zielgruppe hat und welche Du mit Deinen Angeboten beseitigen oder lindern kannst? Schreib darüber! Kennst Du Dich in einem Thema besonders gut aus? Bist Du auf Nischenthemen spezialisiert? Mach diese zum Fokus auf Deiner Website!
  • Wie: Möchtest Du rein informative Beiträge auf Deiner Website präsentieren oder auch werblich Deine Leistungen verkaufen?
  • Wo: Wo platzierst Du Deinen Content?

Fasse Dein Tagesgeschäft in Worte und bring Deine Expertise zum Ausdruck. Gibt es Neuerungen in Deiner Branche, auf die Deine Kunden unsicher reagieren? Kannst Du mit Deinem Unternehmen genau diese Unsicherheiten nehmen, weil Du diese Aktualisierungen bereits umsetzt? Beispiel: Umweltschutz. Arbeitest Du bereits mit nachhaltigen Rohstoffen und ist der Klimaschutz Teil Deiner Unternehmenskultur? Dann kannst Du auf Deiner Website erklären, wo diese Materialien zum Einsatz kommen!

Du fragst Dich vielleicht, was einen flexiblen Umgang mit Stoppwörtern  ausmacht? Statt ganze Stoppwortlisten zu erstellen und bewusst auf diese zu verzichten, kann es sich auch positiv auswirken, in Texten mit Stoppwörtern zu arbeiten. Zusätzlich kann es helfen, wenn Du Keywords flexibel einsetzt. Das funktioniert zum Beispiel mittels Deklinationen oder der Verwendung des Plurals.

Deklinationen zuzulassen, bedeutet, dass Du Dich von festgefahrenen Keyword-Strukturen löst. Statt Dich in Deinem Text nur auf das Keyword „Raum“ zu fokussieren, kann es vorkommen, dass Du Satzkonstruktionen bildest, die es erfordern, über die Vorteiles „eines Raumes“ zu schreiben. Solche grammatischen Anpassungen machen den Text natürlicher und für Leser und leichter verständlicher.

In Deiner Keyword Recherche hast Du festgestellt, dass sich das Keyword „Wand streichen Köln“ für Deinen Malerbetrieb in NRW besonders lohnt. Schreib in Deinem Text aber nicht nur stumpf darüber, dass Dein Betrieb der Experte für „Wand streichen Köln“ ist. Mach den Text lebhafter und verständlicher, indem Du auch den Plural nutzt. Informiere Deine User, dass Deine Expertise im „Wände streichen in Köln“ enorm ist. Auf diese Weise baust Du das Keyword zwar ein, veränderst es aber minimal und hast in diesem Fall sogar noch das Stoppwort „in“ mit eingebaut. Solche Veränderungen können den Text leserlicher machen.

Fazit

Ein Stoppwort hier und eine Flexion des Keywords da, können Deinen Text aufwerten. Sätze, in denen sie enthalten sind, klingen deutlich natürlicher und wirken ansprechender auf User. Holt der Content Deine Website-Nutzer nicht ab, verlassen sie die Website wieder – und die Absprungrate steigt. Sprichst Du hingegen die Sprache Deiner User, werden sie sich eher mit Deinem Unternehmen identifizieren können. So ist es nicht nur wichtig, die eigene Zielgruppe zu kennen. Es sollte außerdem Priorität sein, FÜR Deine Kunden zu schreiben und nicht nur explizit für Suchmaschinen. Gleicher Meinung ist auch SEO-Experte Glenn Gabe, wie er auf Twitter kundtut:

Schaue Dir auf der KUNDENWACHSTUM.de Website den Kommentar zum Thema Google von Glenn Gabe an.

Spätestens seit des Helpful-Content-Updates ist klar, dass User-orientierter Content immer mehr an Bedeutung gewinnt. Bestimme ein zentrales Thema für Deinen Text, schreibe zielgruppenspezifische Texte und werte Deinen Content auf. Denn wenn Du für Deine Kunden schreibst und nicht erstrangig für Suchmaschinen, kannst Du auch Stoppworte in Deinen Texten nutzen, denn diese lassen Deinen Content noch verständlicher für Menschen wirken.

KI generierte Texte oder jene, die künstlich wirken, bewertet Google deutlich schlechter. So könnte man spekulieren, dass es künftig sogar zu Abmahnungen kommen könnte, wenn zu viele Keywords und Satzkonstruktionen in einem Text eingebaut sind, die den Text unnatürlich wirken lassen. Deswegen: Schreib Deinen Content für Deine Kunden und schaffe auf diese Weise eine echte Win-win-Situation! Überzeugend wirkst Du dabei, wenn Du Deine Expertise in Worte fasst.

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